Ausrüstung

Unterwegs schraubt es sich nicht gut – und vor allem nicht gerne! Wie weit soll die Reise gehen? 1000km oder gar 10000? Dann reicht es nicht, einfach die nächste Wartung vorzuverlegen.

Zumindest der hintere Reifen ist auch fällig, auch wenn er erst sein halbes Leben hinter sich hat. Möglicherweise kann er nach der Reise noch aufgebraucht werden. Gerade wenn es nach Lappland geht, sollte man sich nicht von den geringen Geschwindigkeiten täuschen lassen, die dort gefahren werden. Der Asphalt ist rau und frisst ratz-fatz die Sohle weg. Auf einer eher gemütlich gefahrenen Tour hilft ein in Maßen erhöhter Luftdruck gegen den Verschleiß.

Reicht der Kettensatz wirklich noch (falls vorhanden)? Gegen Ende reckt es die Kette erschreckend schnell. Auf einer Fähre traf ich mal eine Gestalt, deren XT500 damit völlig durch war – das Überspringen der Kette beim Beschleunigen erzwang das vorzeitige Ende der Tour. Zu spannen war da nichts mehr, sonst wäre die Achse aus der Schwinge gefallen…

Überhaupt lohnt sich ein prüfender Blick auf alle beweglichen Teile und auf die, welche gerne abvibrieren. Dann noch Luftdruck prüfen, Öl evtl. einen Tick höher auffüllen – fertig!

Die Kleidung

Tja, wie wird wohl das Wetter? Ach was – mit Details sollte man sich nicht abgeben. Geht es in den sonnigen Süden, trägt man lange Seidenunterwäsche. Die fühlt sich kühl an, nimmt den Schweiß weg und müffelt nicht. Im sonnigen Norden bietet sich Fleece an, Polartec und Konsorten. Das Zeug hält selbst dann warm, wenn es mal feucht geworden ist.

Obacht: Kleidung füllt ungeheuer die Taschen! Wer bei Kälte mit vollen Koffern losdüst, könnte am nächsten Tag bei 30°C ein kleines Platzproblem bekommen. Folgende Strategie ist hilfreich: Bei Wärme kann man schnell mal ein T-Shirt waschen, da es rasch trocknet. Man braucht also nur zwei davon. Bei Kälte schwitzt man nicht. Ein Pullover genügt daher.

Leder oder Textil?

In Europa ist Goretex-Oberbekleidung sehr praktisch. In Norwegen muss man nicht ängstlich nach den Wolken schielen und in Frankreich kühlt sie im Fahrtwind. Dumm nur, wenn man mal unplanmäßig wegen der Fahrt absteigt. Dann wird die Tapete löchrig.

Bei 90° Schräglage ist Leder nützlicher als Textil. Zudem ist im Gegensatz zu „früher“ heute Lederbekleidung erhältlich, durch die es nicht wie Hechtsuppe zieht und die auch bei 30°C noch angenehm zu tragen ist. Der gefürchtete Dauerregen wird durch Hydrophobie oder Membran-Inlet abgewehrt. Selbst ohne eingezippte Membran muss man sich nicht bei jedem Schauer in Plastik zwängen, auch wenn dadurch ein Stück Mopped-Kultur verloren geht: das Umkleiden unter der Autobahnbrücke.

Falls man weiß, dass es jeden Tag 10 Stunden regnen wird, ergänzt man dennoch Goretex wie Leder durch Regenzeug mit Labyrintverschluss – oder noch besser – fährt garnicht erst hin.

Das Gepäck

Ein Unterschied zwischen Dosen-Touristen und Moppedisten ist die Art und Weise, wie das Gepäck zusammengestellt wird. Die einen versuchen nichts zu vergessen, die anderen versuchen nicht zuviel mitzunehmen. Die überfrachtete SR 500 auf meiner allerersten Tour spricht für sich 🙂

Von Gewichtsverteilung und Platzausnutzung her sind Koffer bzw. Seitentaschen „Pflicht“. Koffer sind wasserdicht und abschließbar, Taschen hingegen finanziell wesentlich angenehmer. Auf den Gepäckträger kommt das Küchen-Topcase. Der Soziussitz nimmt das Zelt; dort ist es vor Scheuerstellen sicher. Der Tankrucksack ist gut für die wasserfesten Sandalen (zum Duschen), ein Paar Wanderstiefel und natürlich die Straßenkarten.

Die selbstaufblasende Matratze kann zum Aufrollen im Zelt bleiben, allerdings ist das Zelt im Zweifelsfall nass und schmutzig. Besser rollt man die Matte für sich zusammen und legt es so in die Zelttasche.

Die Küche im Topcase