Kauf: 9/2005, 140.000 km, 1.600€
Abgabe: 6/2009, ca. 180.000 km, 0€
1,1 l, 44 KW / 60 PS
790 kg Leergewicht
So, da ist er also! Diesmal war es eine recht langwierige Sucherei. Eigentlich sollte es ein XS werden oder wenigstens ein XR. Leider musste ich feststellen, dass alle XS, die ich zu Gesicht bekam, verheizt waren. Wenn schon bei der Besichtigung zahlreiche und teils auch kostspielige Reparaturen abzusehen sind, hat ein Kauf nicht viel Sinn. Der XS hat eben den Ruf, ein flotter Flitzer zu sein, auch wenn seine 75 PS heute im Zeitalter der TDIs keine wirkliche Stärke mehr darstellen.
Auch das Ausweiten der Suche auf den XR brachte keinen Erfolg. Anscheinend behält jeder seinen 205, wenn er mit ihm zufrieden ist. Andere Modelle, wie z.B. Green oder Look sind in meinen Augen nicht so der Hit. Der eine ist kontrastarm ganz in weiß lackiert, der andere hat weder Colorverglasung, noch Ausstellfenster, und die mittleren Lüftungsdüsen fehlen auch.
Es gibt heute wohl nur noch eine Chance, seinen Lieblings-205 zu fahren: man muss ihn selbst neu gekauft haben. Dazu ist es leider zu spät.
OK, es fand sich also ein Forever, der bereits die typischen 100.000km-Reparaturen hinter sich hatte – so dachte ich jedenfalls. Mit dem Frontspoiler sieht er dem XS zumindest ähnlich (die Zusatz-Scheinwerfer fehlen allerdings). Und das riesige Glasdach hat er – wie die meisten XS – auch. Die Zentralverriegelung ist beim 2-Türer ziemlich überflüssig, und elektrische Fensterheber sind auch nur solange von Vorteil, wie sie funktionieren.
Bekanntlich fängt „Auto“ mit „Aah!“ an und hört mit „Oh!“ auf. Wie wahr! Als erstes stellt sich heraus, dass die Dämmung unter dem wasserdichten Teppich nass ist. So wird der 205 zum Chopper: Teppich und Himmel kommen ins Gartenhaus, die Dämmung auf den Müll. Immerhin gibt es kaum Roststellen – Glück im Unglück. Die Suche nach „der undichten Stelle“ und deren Reparatur gestaltet sich langwierig.
„Natürlich“ ist das Glasdach undicht. Das ist aber einfach auszubauen. Man beginne mit der Demontage der Innenbeleuchtung und der Leselampe. Dahinter verbergen sich die entscheidenen Schrauben. Ohne diese zu lösen bekommt man die vordere Plastik-Blende des Glasdachs nicht ab. Ist das getan, liegen auch die Schrauben der seitlichen Blenden frei. Hinten die beiden Stopper abschrauben sowie den Griff der Scheibe und schon ist das Glas nach hinten heraus zu ziehen. Die umlaufenden Blechteile dichte ich einfach äußerlich mit Silokon ab. Für eine wirklich sorgfältige Lösung wären sie abzunehmen und die Dichtung zu erneuern. Dazu sind aber Nieten zu ersetzen – zu umständlich für eine Operation unter freiem Himmel. Die beiden Schrauben des Griffs müssen auch neu abgedichtet werden. Etwas passend geschnittenes Gummi genügt. Korrekt passende Original-Dichtungen sollten ebenfalls verfügbar sein, da es sie „damals“ als Nachgerüst-Teil gab.
Die Heckklappe ist undicht, sobald deren Griff wackelt. Eine neue Dichtung kann ohne Orginalteil improvisiert werden. Der Schlauch des Heckscheibenwischers hatte sich auch gelöst (leicht zu erkennen am frischen Zitrusduft) und muss lediglich neu aufgesteckt werden.
Doch damit nicht genug!
Bei starkem Regen rinnt Wasser in den linken Fußraum. Es kommt aus einem Hohlraum, der inwändig nicht einsehbar ist. Das Regenwasser läuft von der Frontscheibe in eine breite Wanne, in der sich auch der Scheibenwischermotor befindet. Diese Wanne wird nach links und rechts hinter die Kotflügel entwässert und tritt am hinteren, unteren Ende der Kotflügel wieder aus. Ein kleiner Teil davon verirrt sich in den erwähnten Hohlraum, um den Weg nach innen zu nehmen. Es gab „damals“ vereinzelt Probleme mit löchrigen Schweißpunkten, die nachträglich kaum noch zu reparieren sind. Schon das Abnehmen eines Kotflügels geht i.d.R. nicht ohne dessen Zerstörung ab, da er am unteren Rand gut festgekittet ist. Die anschließenden Lackierarbeiten ermutigen auch nicht zu einer vollständigen Reparatur.
Was stattdessen tun? Einen Schlauch verlegen von der Wanne hinab zum unteren Ende des Kotflügels. Oben an der Wanne wird sorgfältig mit Silokon abgedichtet, damit kein Wasser am Schlauch vorbei kommt. Was für eine primitive Holzhammer-Methode! Funktioniert aber.Jetzt gibt es nur noch eine sehr kleine Undichtigkeit am linken, unteren Rand der Windschutzscheibe. Bei sehr starkem Regen zwängt sich da hin und wieder mal ein Tropfen hindurch. Eine Reparatur bedeutete, die Scheibendichtung zu erneuern. Ich habe beschlossen, darauf zu verzichten; es ist genug.
Das Schiedach ist echt: man schiebt es von Hand vor oder zurück – das ist Technik, die begeistert! Eine umlaufende Dichtung wird durch Luftdruck dick oder dünn – funktioniert richtig gut.
Der obere Rand der Windschutzscheibe ist besonders stark getönt. Das spart oft die Sonnenbrille und sieht cool aus, auch wenn es nicht mehr modern ist. Sonnenbrille ist natürlich auch cool…
Der Motor läuft prima. Er hat erstaunlich viel Drehmoment beim Anfahren und keine Furcht vor hohen Drehzahlen. Bringt anscheinend ein paar PS mehr als der CJ, obwohl auf dem Papier beide gleich stark sind. Aber was muss ich nach ein paar hundert Kilometern entdecken? Öltropfen auf dem Parkplatz – nicht ernst, aber wirklich unschön. Ist das der Dank für den frischen Ölwechsel?
Gleich in den ersten Tagen parke ich den Wagen mit eingeschaltetem Licht. Ein Wackelkontakt im Türschalter verhindert den Licht-an-Warnton. Da die Batterie von unbekanntem Alter und nun auch noch tiefentladen ist, spendiere ich eine neue. 45 Ah sind preisgünstig zu haben. Der Türschalter erhält die übliche, stets erfolgreiche, WD-40-Pflege. Noch unbeantwortet ist die Frage, ob sich der Einbau eines TwinTec-Kaltlaufreglers lohnt (Werkstattarbeit). Angeblich bringt er neben weniger Abgasen beim Kaltstart auch eine deutliche, steuerliche Entlastung.
Leider wurde der Forever „modern“ ohne Riffel-Blende an der Heckklappe gebaut. Und die kleinen Blenden hinten an den Seiten sind glatt statt geriffelt. Das sollte alles nachzurüsten sein, sobald wieder mehr Lust am Auto-Basteln da ist (Anmerkung im Juni 2007: Haus gekauft, alle Blenden sind unverändert).
Die Radkappen sind Originalteile, die beim freundlichen Peugeot-Händler 45€ kosten – pro Stück! Leider lassen sie sich irgendwann nicht mehr richtig aufstecken, weil die Kunststoff-Stege, welche den großen Federring halten, nachgeben. Ein Trick hilft weiter: An den Stegen bohrt man je ein dünnes Loch durch die Radkappe, und zwar jeweils dort, wo sich ohnehin eine Lochatrappe befindet. Beim Anbringen der Radkappe steckt man einen dünnen Schraubendreher durch das Loch und drückt per Hand den Steg – und damit den Federring – in die Felge. Hinter jeder zweiten Lochatrappe befindet sich ein solcher Steg, und jetzt auch ein unscheinbares Loch.
Platz ist nicht nur in der kleinsten Hütte, sondern auch hinter den Vordersitzen des 205 – besonders, wenn man die Rückbank nach vorne klappt. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem 205 CJ Cabrio. Die Ladefläche ist eben und nicht durch Federdome eingeengt. Ebenso ragen die Radkästen nur wenig in den Innenraum. So lässt es sich gut einladen.
Merke: Ein knuffiges Auto muss nicht unpraktisch sein!
Was alles so anlag
7/1995 | Zulassung auf ein Autohaus |
8/1995 | Zulassung auf den ersten „richtigen“ Besitzer Wartung und Reparaturen erledigt künftig i.d.R. ein Peugeot-Autohaus |
10/1995 2289km |
Erste Inspektion (ohne Berechnung), d.h. Ölwechsel |
4/1996 16243km |
15000-km-Inspektion (224DM) A-Kopplung (1319DM, aber ohne Berechnung) |
11/2006 30861km |
30000-km-Inspektion (180DM), Ozon-Plakette (5 DM) |
8/1997 45029km |
45000-km-Inspektion, Bremsklötze vorne (442DM), SB Kopfdichtung, Gelenkwelle (900DM) |
5/1998 64067km |
60000-km-Inspektion, Antriebswelle u. Manschette links, Simmering Differential (insg. 771 DM) |
7/1998 68525km |
TÜV u. AU, alle OK (202DM) |
9/1999 | Ölwechsel mit Filter (39DM) |
9/1999 | Bremsklötze vorn (135DM) |
7/2000 100415km |
100000-km-Inspektion, TÜV u. AU, Bremstrommeln ein-/ausgebaut, Bremsklötze vorn gangbar gemacht, Bremsschläuche vorn u. hinten (1116DM) |
7/2000 100452km |
AT-Antriebswelle (604DM) |
6/2002 | Zulassung auf den dritten Besitzer Ab jetzt schraubt der Speedy Auto-Service |
12/2002 120035km |
Schalldämpfer hinten und mittleres Rohr (152€) |
4/2003 122562km |
Bremsbacken und beide Radbremszylinder hinten (277€) |
8/2003 124368km |
Bremsklötze und Bremsscheiben vorn (155€) |
6/2004 | AVIA-Station: Reifen (163€), „Fremdarbeiten“ (44€), Diagnose (38€), Zubehör (9€), KFZ-Dienstleistung (137€) |
5/2005 | ESSO-Station: Auto geholt, Keilriemen, gebr. Lichtmaschine (110€) |
9/2005 140000km |
Nun bin ich der vierte Besitzer! Für 1590€ von „einem dieser Händler“ gekauft. TÜV, AU und Kupplung neu |
9/2005 | Starterbatterie „Banner“, 44Ah, 360A (35€) |
9/2005 140000km |
Motoröl mit Filter, Getriebeöl (Peugeot Hanse, 112€) |
9/2005 | Autoradio mit MP3-CD: Blaupunkt Essen MP35 (135€) |
10/2005 | Winterreifen Kumho auf gebr. Felgen (Motoren Respondek, 290€) |
3/2006 143000km |
Zylinderkopfdichtung, Zahnriemen gleich mit (Peugeot Hanse, 676€) |
3/2006 144048km |
Ölwanne neu abgedichtet, AT-Antriebswelle rechts (Peugeot Hanse, 404€) |
7/2006 | CD-Laufwerk des Autoradios defekt, Reparatur (Gewährleistung) |
12/2006 150317km |
Ölwechsel (mit Filter), neue Zündkerzen, Ölstandskontrolle Getriebe (Peugeot Hanse, 156€) |
6/2007 | Scheinwerfer rechts neu (Motoren Respondek, 58€) |
7/2007 | CD-Laufwerk des Autoradios erneut defekt, Reparatur (Gewährleistung) |
9/2007 153937km |
Schalldämpfer neu, Scheinwerfer eingestellt, Diagnose Heizungsgebläse (Regler defekt), Wischerblatt, TÜV, AU (Peugeot Hanse, 335€) Gebläsemodul neu (Peugeot Hanse, 105€) |
2/2009 175200km |
Keilriemen neu – ging unerwartet verloren (Hoyer-Tank-Treff Splete in Welle, 20€) |